Der Begriff Kundalini entstammt dem Sanskrit und bedeutet soviel wie Schlangenkraft. In Bildern wird der Ausdruck oft mit zwei Schlangen symbolisiert, die sich um die Lendenwirbelsäule winden. Im übertragenen Sinne symbolisiert Kundalini die schöpferische Kraft, die in jedem Menschen wohnt.
Ohne Kontext macht dies natürlich überhaupt keinen Sinn und wirkt reichlich abstrus. In der Yogalehre gehen wir jedoch davon aus, dass jeder Mensch Energiezentren, bzw. Chakras besitzt, die entlang der Wirbelsäule vom Steissbein bis zum Scheitel verlaufen.
Beim untersten Chakra, dem Wurzelchakra, sitzt die Kundalin Energie. Um auf diese Energie Zugang zu haben, muss der Fluss nach oben jedoch frei sein. Hier kommt Kundalini Yoga ins Spiel, denn es reinigt und aktiviert diese Energiezentren.
Das klingt immer noch reichlich suspekt? Absolut nachvollziehbar! Dann stell dir einfach vor, dass in der Wirbelsäule sehr viele Nervenbahnen zu Hause sind. Je flexibler die Wirbelsäule, desto besser kann das Gehirn mit dem Rest des Körpers kommunizieren. Das führt zu mehr Energie und Klarheit im Kopf.
Kundalini Yoga wird auch Energieyoga genannt. Denn Kundalini Yoga hat das Ziel, das Kundalini - die Lebensenergie in unserer Wirbelsäule - zum fliessen zu lassen. Nach fernöstlicher Lebensphilosophie befinden sich entlang der Wirbelsäule 7 Energiezentren, die Chakras, die alle eine spezifische Aufgabe und Auswirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Wahrnehmung haben.
Die Stärkung dieser Wahrnehmung hilft, sich im Leben fest verwurzelt, aber dennoch innerlich frei zu fühlen. Das regelmässige Üben hilft, den Altag gelassener zu meistern, schwierige Situationen besser anzunehmen und weniger gestresst durch den Tag zu gehen. Mit Kundalini Yoga machen wir uns auf den Weg, uns neu zu entdecken.
Kundalini Yoga ist eine Weg der natürlichen Heilung und fördert unser ganzheitliches Wohlbefinden. Beim Üben gelangt unser Körper in eine tiefe Entspannung, die hilft unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren. So können sich Körper, Geist und das Nervensystem regenerieren und wir gewinnen Zugang zu neuen Energiereserven. Nicht umsonst wird Kundalini Yoga auch Energieyoga genannt. Die Lungenkapazität wächst, Immun- und Hormonsystem werden reguliert und wir finden Möglichkeiten, mit belastenden Emotionen und Stress umzugehen. MIt der Zeit - und regelmässigem Üben - werden wir rundum belastbarer und schöpfen Energie und Kraft.
Kundalini Yoga tut nicht nur unserem Körper gut, sondern auch der Seele. Es bringt unser inneres Licht zum Strahlen und unerstützt uns dabei , über uns hinauszuwachsen. Das Loslassen von Dingen, die uns zurückhalten, wird einfacher und wir finden effizientere Wege, mit schwierigen Emotionen, Blockaden und Herausforderungen umzugehen.
Diese Form des Yogas ist ein kraftvolles Werkzeug, das uns unsere inneren Kräfte und Ressourcen bewusst macht. Durch die Praxis finden wir Inspiration und regen die Kreativität an.
Grundsätzlich eignet sich Kundalini Yoga für jedes Fitnesslevel und alle Altersgruppen. Bereits kleine Kinder mögen es sehr und meine älteste Yogalehrerin ist knapp 80 Jahre alt und unterrichtet noch immer.
Kundalini hat sowohl kraftvolle und körperlich anspruchsvolle Übungsreihen, wie auch solche, die man ausschliesslich im Sitzen (auch auf einem Stuhl möglich) durchführt. Es kann verschiedenen körperlichen Voraussetzungen angepasst werden. Wer jedoch aus einer körperlich sehr anspruchsvollen Disziplin wie Ashtanga Yoga kommt, findet Kundalini Yoga möglicherweise physisch zu wenig herausfordernd.
Was Kundalini Yoga aber so einzigartig macht, ist dass innere Energie freisetzt und uns hilft, Blockaden zu überwinden. Es löst einen inneren Prozess aus und hilft uns, mit einem offenen Herzen durchs Leben gehen zu können und unseren eigenen Weg zu gehen. Wer sich auf diese Reise zu sich selbst einlassen möchte, ist bei Kundalini Yoga genau richtig!
Eine typische Kundalini-Klasse dauert 60-90 Minuten und besteht aus folgenden Komponenten:
Je nach Stunde kommen auch nur gewisse Komponenten zur Anwendung. Ich nehme mir die Freiheit, auch Elemente aus anderen Yogastilen einzubauen, insbesondere für den Warm-Up.
Anders als in anderen Yogastilen, werden oft Mantras gesungen und spezifische Handpositionen (Mudras) verwendet.
Nein, ganz und gar nicht! Kundalini Yoga schult die Wahrnehmung deines Körpers und Atems und ladet dich ein, zu beobachten, wie sich bestimmte Übungen auf dein Befinden auswirken. Auch gibt es Übungen, die viel Energie im Körper mobilisieren. Einige Menschen empfinden dies tatsächlich als eine Art spirituelle Erfahrung, weil sie plötzlich Zugang zu mehr Lebensenergie haben. Andere fühlen sich einfach fitter und energischer.
Im Yoga ist der Begriff GURU oft ein Thema. Leider denken wir dabei an Sekten und übergriffige alte Männer. Auch gegen Yogi Bhajan, der Kundalini Yoga im Westen bekannt machte, gibt es derartige Vorwürfe. Aus diesem Grund distanziere ich mich von jeglichem Personenkult. Mir ist das Yoga wichtig, nicht die Person dahinter.
Tatsächlich bedeutet GURU ins Sanskrit nämlich nichts weiter als "von der Dunkelheit ins Licht". Es geht also um unser inneres Licht, dass wir durch gezielte Übungen zum Leuchten bringen können. Dies hilft uns, zu erkennen, was für uns richtig und wichtig ist - der Prozess der eigenen Wahrheitsfindung. Von innerer Unwissenheit und Chaos zu Klarheit und innerer Weisheit - ganz aus eigener Kraft.
Auch dies ist absolut nicht notwendig! Es gibt zwar viele Kundalini Yogis, die sich dies zur Gewohnheit gemacht haben und sagen, dass ihnen das Tragen ein Gefühl der Reinheit und Schutzes vermittelt. Dies jedoch mit dem Hintergrund, dass Yogi Bhajan, der Kundalini Yoga im Westen bekannt gemacht hat, der Sikh-Religion entstammte. Bei dieser Glaubensrichtung ist das Tragen von Turbanen ein zentrales Element. Wer Yoga aber von der Religion trennt, merkt rasch, dass solche Gebote nicht zwingend sein können.
Ich selbst verzichte komplett auf Kopfbedeckung und wähle nur sehr sporadisch weisse Kleidung für meine Yogapraxis.
KUNDALINI YOGA (gemischte Gruppen):
KUNDALINI BALANCE YOGA (Fusion der beiden Yoga Stile)
© 2024, Lea Lüthy. Alle Rechte vorbehalten.
Portraits © Ruben Jurada (ausser anders gekennzeichnet)
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