Zyklusbeschwerden mit Hormonyoga natürlich lindern

Navigierst auch du dich durch den Wirrwarr der monatlichen Zyklusbeschwerden? Wenn ja, bist du nicht allein. Viele Frauen leiden unter Symptomen wie PMS, Menstruationsbeschwerden und Stimmungsschwankungen, die das alltägliche Leben beeinträchtigen können. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Technik, die helfen kann, diese Beschwerden zu lindern und das hormonelle Gleichgewicht besser zu regulieren: Hormon Yoga. 

 

PCOS - Hormonyoga kann Abhilfe schaffen

 

Hormon Yoga ist eine spezielle Form des Yoga, die darauf abzielt, den Hormonhaushalt zu beeinflussen und die Produktion von Östrogen, Progesteron und weiteren Hormonen zu regulieren und in Balance zu bringen. Durch bestimmte Atemübungen, Körperhaltungen, Energielenkung (eine spezielle Form der Visualisierung) und gezielter Entspannungstechnik kann Hormon Yoga dazu beitragen, die Symptome des hormonellen Ungleichgewichts zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. In diesem Blog-Artikel erfährst du mehr über die Vorteile von Hormon Yoga und wie es dier helfen kann, einen harmonischeren Zyklus zu erreichen.
 

Warum der Zyklus ausser Balance gerät

Die häufigste Ursache für ein Hormonungleichgewicht ist weder dein Alter, deine Gene sondern Stress. Ob mental, emotional und körperlich - Stress kann deinen Hormonspiegel unabhängig von allen weiteren Faktoren dramatisch verändern. Und mit Hormonspiegel meine ich sämtliche Hormone. Östrogen, Progesteron und Testosteron sind nur die Spitze des Eisbergs, obwohl sie definitiv von Stress beeinflusst werden können. 

In einer akuten Stresssituation produziert unser Körper zuerst Adrenalin und anschliessend als Gegenspieler Cortisol - beide Hormone sind als Stresshormone bekannt. Dies ist vorerst nicht tragisch, wir sind dafür gemacht, stressvollen Situationen zu begegnen. Problematisch wird es erst, wenn akuter Stress zu Dauerstress wird und wir kaum mehr in die Entspannung kommen. Denn so haben wir einen andauernd  erhöhten Bedarf an Cortisol. Denn Cortisol wird aus denselben Metaboliten - einem Zwischenprodukt des Zellstoffwechsels - hergestellt wie unsere weiblichen Hormone, wie Östrogen und Progesteron also. Das bedeutet, dass bei erhöhter Cortisolproduktion weniger Metaboliten für die Produktion dieser wichtigen weiblichen Hormone zur Verfügung stehen. Dadurch kann es zu einem hormonellen Ungleichgewicht kommen, das sich in Symptomen wie Menstruationsbeschwerden, PMS, unregelmässigem Zyklus, Stimmungstiefs, Krämpfen und sogar Unfruchtbarkeit äussern kann. 

Stressquellen sind übrigens nicht nur emotionale Belastungen wie Traumata, Beziehungsstress oder zu viel Arbeit, auch Umweltgifte, Lärm, elektromagnetische Felder (Handy, Wifi etc.) und künstliche Lichtquellen werden von unserem Körper als Stress interpretiert und lösen eine entsprechende Reaktion aus.

Cortisol-Raub und die  Verbindung zwischen chronischem Stress und Hormonungleichgewicht  

Die Tatsache, dass der Körper unter chronischem Stress beim Hormonstoffwechsel die Produktion von Cortisol der Herstellung von weiblichen Hormonen überordnet wird in der funktionellen Medizin auch als Cortisol Steal (Cortisol-Raub) bezeichnet. Der Körper zwackt (oder stiehlt) Ressourcen bei der Progesteron- und Östrogenprdouktion ab damit er mehr Cortisol für die Stressbewältigung zur Verfügung stellen kann,.

Aber schauen wir nochmals etwas genauer hin. Der sogenannte Cortisol-Raub oder auch Progesteron-Raub lässt sich nämlich einfach erklären. Zunächst einmal musst du wissen, dass Cortisol ein Hormon ist, das von den Nebennieren ausgeschüttet wird, wenn sich der Körper in einem Zustand von chronischem Stress befindet. Cortisol wird, wie die meisten unserer Steroidhormone, aus dem "Mutterhormon" Pregnenolon hergestellt. Auch Östrogen, Testosteron und Progesteron werden aus Pregnenolon hergestellt. Für deren Herstellung kommen jedoch anderen biochemische Pfade zum Zug.

Wenn dein Körper gestresst ist, bildet er mit erster Priorität Cortisol, denn Cortisol hat die Aufgabe, unser Überleben zu sichern. Denk daran, dass dein Gehirn jeden Stress gleich behandelt - wie eine Bedrohung. Es macht also Sinn, dass die Herstellung von Progesteron zu Gunsten von Cortisol gedrosselt wird, denn Cortisol kann lebensrettend sein! Wer denkt schon an die Fortpflanzung, wenn sein Leben in akuter Gefahr scheint? Dein Körper setzt - aufgrund der reellen oder empfundenen Bedrohung - die entsprechenden Prioritäten: Überleben kommt an erster Stelle. Um dein unmittelbares Fortbestehen zu sichern, nimmt er in Kauf, dass künftig gewisse, weniger überlebenswichtige Hormone fehlen, denn so entstehende Beschwerden sind zunächst eher ein lästiges Übel als eine ernstzunehmende Gefahr. Die so entstehnde hormonelle Disbalance ist jedoch alles andere als angenehm und es ist für Gesundheit und Lebensqualität entscheidend, dass wir diese wieder regulieren.

Auch wenn der sogenannte Cortisol-Steal schulmedizinisch eher vernachlässigt oder skeptisch betrachtet wird, zeigt sich durch die persönliche Yoga-Praxis, dass Stressreduktion den Zyklus sehr wohl positiv beeinflusst - teilweise sogar mit dramatischem Erfolg.

Die Rolle von Progesteron bei Zyklusbeschwerden

Progesteron zählt zu den beiden wichtigsten weiblichen Sexualhormonen und spielt gemeinsam mit Östrogen eine zentrale Rolle für den Zyklusverlauf. Während der ersten Phase des Zyklus ist der Progesteronspiegel generell niedrig, steigt jedoch nach dem Eisprung an und bleibt während der zweiten Zyklushälfte idealerweise erhöht. Progesteron gilt auch als Schwangerschaftshormon, denn es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vor. Ohne Progesteron wäre keine Schwangerschaft möglich. Doch abgesehen von der Fortpflanzung erfüllt Progesteron zahlreiche weitere wesentliche Aufgaben im Körper:  

  • Vorbeugung bzw. Linderung von PMS-Symptomen
  • Stärkung des Immunsystems
  • wirkt beruhigend und entspannend
  • Stärkung des emotionalen Gleichgewichts (wirkt stimmungserhöhend)
  • Förderung der Knochen- und Herzgesundheit
  • Erhaltung einer gesunden Haut
  • wirkt Muskelschmerzen entgegen
  • Schlafförderung
  • Wahrung eines gesunden Nervensystems

Ebenfalls spielt Progesteron eine bedeutende Rolle bei der Brustentwicklung sowie in der Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krebsarten.

Wenn unser Körper in der zweiten Zyklushälfte Progesteron nicht in ausrechenden Mengen herstellen kann, können diverse gesundheitliche Symptome entstehen, welche sich oft als erstes durch Zyklusbeschwerden bemerkbar machen.

So erkennst du Progesteronmangel

Folgende Symptome deuten auf einen niedrigen Progesteronspiegel hin:

  • Zyklusunregelmässigkeiten, insbesondere eine kurze Menstruation mit einer 2. Zyklushälfte die kürzer ist als 10 Tage (Menstruation tritt innert 10 Tagen nach Eisprung ein)
  • Ängstlichkeit, Reizbarkeit, innere Unruhe
  • Stimmungsschwankungen
  • Müdigkeit
  • Blähungen im Bauch
  • Empfindliche  Brüste
  • Menstruationskrämpfe
  • geringe Libido
  • Kopfschmerzen insbesondere in den Tagen vor oder während deiner Periode
  • Rückenschmerzen, insbesondere im unteren Rücken und während deiner Menstruation
  • Akne
  • Geschwollene Finger und Knöchel

Erkennst du dich in einigen dieser Symptome wieder? Dann wird es höchste Zeit, etwas für einen ausgeglicheren Hormonhaushalt zu tun.

Der Stressfalle entkommen und die Hormone ausgleichen

Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, ist es wichtig, Stress abzubauen und den Cortisolspiegel zu regulieren. Der Körper muss erkennen, dass er sich nicht ständig in akuter Gefahr befindet. Dadurch kann er seine Cortisolproduktion drosseln und es stehen mehr Ressourcen zur Verfügung für die Bildung von Geschlechtshormonen. Eine effektive Methode, um dies zu erreichen, ist Hormon Yoga. Einerseits stimuliert diese Form von Yoga gezielt deine Hormondrüsen und kann sie so zu einer gesteigerten Hormonproduktion anregen. Noch wirkungsvoller sind jedoch die Entspannungstechniken, die dem Körper signalisieren, dass er sich in Sicherheit befindet. Die so entstehende Entspannung hat eine weitereichende Wirkung auf das ganze Hormonsystem, vorausgesetzt wir üben regelmässig und versuchen unseren Stresslevel grundsätzlich so gering wie möglich zu halten.

Hormon Yoga kombiniert spezielle Yoga-Übungen, Atemtechniken und Entspannungstechniken, die darauf abzielen, das endokrine System zu harmonisieren und den Hormonhaushalt auszugleichen. Durch regelmäßige Praxis von Hormon Yoga können Frauen ihre Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen und ihre allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden verbessern.

Der Begriff "

Lass mich erklären, warum ich den Begriff "Cortisol Steal" hilfreich finde, auch wenn er nicht ganz korrekt ist.

 

 

Der Begriff "Cortisolklau" kommt also von dieser Verschiebung der Präferenzen - dem "Klauen" von Bestandteilen, die für die Bildung von Östrogen, Testosteron oder Progesteron benötigt werden, um mehr Cortisol zu produzieren. 

Wie kann PCOS behandelt werden?

Gemeinsam mit deinem Arzt oder deiner Ärztin können verschiedene schulmedizinische Behandlungsmethoden erwogen werden. Hormonelle Kontrazeptiva (Pille) oder Medikamente wie Metformin können helfen, den Hormonspiegel zu regulieren und Symptome zu lindern. In einigen Fällen kann auch eine operative Entfernung des betroffenen Eierstocks erwogen werden. Allerdings haben sowohl hormonelle Verhütungsmittel wie auch operative Eingriffe immer auch Nebenwirkungen bzw. langfristige Konsequenzen auf deinen Körper, die weitere hormonelle Disbalancen nach sich ziehen können. Sie lindern Symptome, doch beheben die Ursache nicht. Insbesondere für Frauen mit Kinderwunsch sind Pille oder Operation daher oft keine wirkliche Option.

Was sind die Alternativen?

Neben schulmedizinischen Methoden können alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Homöopathie, Kräutermedizin, Ernährungsumstellungen oder Yoga dazu beitragen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen. Ganz wichtig ist es, Stress in deinem Leben gezielt zu reduzieren. Denn Stress kann eine grosse Rolle bei der Entstehung von Insulinresistenz spielen. Wenn wir gestresst sind, produziert der Körper mehr Cortisol, um die Stressreaktion auszugleichen. Dies kann dazu führen, dass der Körper weniger empfindlich auf Insulin reagiert und Insulinresistenz verursacht. Chronischer Stress kann die Insulinresistenz noch weiter verschlimmern, da der Körper ständig Cortisol produziert und somit das Insulinmanagement des Körpers stört.

Daher kann eine Stressreduktion durch Achtsamkeits-, Entspannungs- und Stressmanagement-Techniken, wie Yoga, Atemübungen und Meditation, dazu beitragen, den Insulinspiegel und somit indirekt auch das hormonelle Gleichgewicht im Körper zu regulieren. Ein gesunder Lebensstil - einschliesslich einer ausgewogenen Ernährung, regelmässigen Bewegung und ausreichend Schlaf - kann auch dazu beitragen, den Körper besser in der Insulinsensibilität zu unterstützen und die Entstehung von Insulinresistenz und damit auch PCOS zu verringern.

Wie kann Hormonyoga bei PCOS helfen?

Eine spezielle Art von Yoga, die Hormon-Yoga-Praxis, kann dir helfen, das hormonelle Gleichgewicht in deinem Körper zu fördern und dadurch auch PCOS-Symptome zu lindern. Hormonyoga kann zur Harmonisierung des Hormonsystems in deinem Körper beitragen, den Blutfluss in den Eierstöcken und anderen reproduktiven Organen und Drüsen erhöhen. Einen sehr grossen Fokus legt Hormonyoga auf Atemtechniken und Entspannungs- und Visualisierungsübungen, um Stress nachhaltig entgegenzuwirken. Studien zeigen, dass Hormon-Yoga die Symptome von PCOS wie ausbleibende oder unregelmässige Monatsblutungen, Akne, Haarausfall und Übergewicht reduzieren kann.

Möchtest du die Auswikrung von Hormonyoga selber ausprobieren? Dann melde dich für eine unverbindliche Schnupperlektion an. Hormonyoga biete ich im Seeland ab September 2023 an. Details gibt es bald hier auf der Website.

 

 

Studien über Hormonyoga

Wenn es dich interessiert, hier noch einige Studien, welche die Wirksamkeit von Yoga fürs Hormonsystem belegen:

1. "Hormonal and metabolic effects of yoga in women with polycystic ovary syndrome: a randomized controlled trial." Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, 2017.

2. "A randomized controlled trial of yoga for women with polycystic ovary syndrome." International Journal of Yoga, 2018.

3. "Effect of yoga on psychological distress and glycemic control in women with polycystic ovary syndrome: A randomized controlled trial." International Journal of Yoga Therapy, 2020.

4. "Yoga as a therapeutic intervention for women with polycystic ovary syndrome: a systematic review and meta-analysis." BMC Complementary and Alternative Medicine, 2019.

 

Zu den positiven Auswirkungen von Hormonyoga nach Dinah Rodrigues gibt es ebenfalls einige kleine Studien: 

1. "Effects of a yoga intervention on menstrual pain, hormonal status, and psychology in women with primary dysmenorrhea." Journal of Pediatric and Adolescent Gynecology, 2011.

2. "Effect of a yoga program on glucose metabolism and blood lipid levels in women with polycystic ovary syndrome." International Journal of Yoga, 2012.

3. "The effect of hormonal yoga on psychological symptoms and levels of plasma neuropeptide Y and plasma cortisol in patients with polycystic ovary syndrome." Journal of Alternative and Complementary Medicine, 2018.

4. "Yoga practice for reducing the symptoms of polycystic ovary syndrome: a randomized controlled trial." Journal of Human Reproductive Sciences, 2019.

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